imm cologne 2018

•••3••• Interview „Wer online nicht präsent ist,verliert“ DIEMESSE im Gespräch mit Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer IFH Institut für Handelsforschung Herr Dr. Hudetz, „Von ‚Nice to have‘ zumÜberlebenskampf – Erfolgsfak- toren für den Möbel E-Commerce“ ist der imm cologne Congress be- titelt. Das klingt dramatisch. Wie stellt sich die Situation in der Bran- che aktuell dar? Inzwischen ist der Onlinehandel auch in der Möbelbranche an- gekommen. Betrug der Online- anteil in der Kategorie „Wohnen und Einrichten“ 2010 nur knapp fünf Prozent, so waren es 2016 schon mehr als zehn Prozent. Für 2020 prognostizieren wir einen Onlineanteil in Höhe von rund 17 Prozent. Neue Anbieter wie Home24/Fashion for Home oder Westwing sorgen für einen ver- schärften Wettbewerb und auch etablierte Händler, allen voran IKEA, verstärken ihre On- lineaktivitäten. Noch wich- tiger als die zunehmende Relevanz des Onlinever- triebskanals sind die Verän- derungen in der sogenann- ten Customer Journey. Das Internet entwickelt sich auch in dieser Branche zum Informationsmedium Nummer eins. Wer online und insbesondere auf dem Smartphone seiner Kunden nicht präsent ist, verliert Marktanteile. Welche Chancen bieten sich der Möbelindustrie durch den Online- vertrieb? Für alle Unternehmen – ganz gleich ob Händler oder Hersteller – bietet das Internet neue Möglichkeiten der Kundenansprache. Über den Onlinevertrieb können neue Ziel- gruppen erreicht werden, seien es beispielsweise jüngere Kunden oder Kunden außerhalb der bisher er- schlossenen Region. Neben Zusatz- umsätzen kann der Onlinevertrieb auch dazu beitragen, dieMarke auf- oder auszubauen und stärker bei den Kunden zu verankern. Wo sehen Sie Risiken und He- rausforderungen? Der Onlinekanal muss natür- lich professionell bespielt werden, vom Onlinemarke- ting über den Onlineshop bis hin zum Fulfillment. Zu- dem ist der Onlinewettbe- werb extrem intensiv und die Aufmerksamkeit der Kunden hart umkämpft. Das größte Risiko für Unter- nehmen besteht allerdings darin, diese dynamischen Entwicklungen zu ignorie- ren und Onlineaktivitäten zu spät zu forcieren. Warum ist Omnichannel – der Ver- trieb über mehrere Kanäle hinweg – wichtig? Kunden sind über alle Kanäle hin- weg unterwegs: Sie nutzen das In- ternet quasi rund um die Uhr, be- wegen sich aber weiterhin auch in Innenstädten und lesen Printpub- likationen. Nur wer bei Vertrieb und Marke- ting alle kundenrelevanten Touch- points berücksichtigt und ein ein- heitliches Leistungsversprechen über alle Kanäle bietet, kann das volle Kundenpotenzial ausschöp- fen. Kunden denken nicht in Ka- nälen – Anbieter sollten es auch nicht, denn Kundenzentrierung ist der Erfolgsfaktor Nummer eins! Welche Impulse können neue Tech- nologien wie Virtual und Augmen- ted Reality geben? Im Möbelsegment bis hin zur Küchenplanung bieten solche Technologien schon heute sehr spannende Lösungen mit echten Mehrwerten. Jetzt gilt es, diese Mehrwerte dem Kunden zu ver- mitteln. Dabei kommt dem Ver- kaufspersonal eine entscheidende Rolle zu. Es geht um eine intelli- gente Verknüpfung der Verkaufs- fläche mit persönlichem Service und der Technologie. Welche weiteren Aspekte werden Sie mit den Teilnehmern erörtern? Weitere Fragen sind zum Bei- spiel: Wie wirkt sich der weiterhin boomende Onlinehandel auf Flä- chenkonzepte aus? Wie können Großflächenkonzepte wie Möbel- häuser neue Technologien noch besser nutzen, um echte Mehr- werte für Kunden zu schaffen? Wie können Hersteller und Händ- ler Onlineoptionen zum Marken- aufbau nutzen? Neue Zielgruppen, zusätzli- che Umsätze – der Onlinever- trieb bietet der Möbelbranche Chancen, birgt aber auch Ri- siken. Der Onlinewettbewerb sei extrem intensiv und die Aufmerksamkeit der Kunden hart umkämpft, skizziert Han- delsforscher Dr. Kai Hudetz im Gespräch mit DIE MESSE die Situation. Das größte Risiko für Unternehmen bestehe aller- dings darin, diese dynamischen Entwicklungen zu ignorieren und Onlineaktivitäten zu spät zu forcieren. Für ihn steht fest: „Wer online und insbesonde- re auf dem Smartphone seiner Kunden nicht präsent ist, ver- liert Marktanteile.“ Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer IFH Institut für Handelsforschung Foto: IFH 3D-Visualisierung eines Schlafzimmers: Die „Erfolgsfaktoren für den Möbel E-Commerce“ thematisiert der imm cologne Congress am 18. Januar. Foto: O. Fischer / pixelio.de Grama Blend GmbH Industriestraße 44 – 46 92237 Sulzbach-Rosenberg Telefon 096 61 10 43 0 info@gramablend.com www.gramablend.com ILLUMINIERTER NATURSTEIN für unübertroffene Exklusivität Die neue Leichtigkeit des Steins – für faszinierend neue Möglichkeiten. /gramablend Besuchen Sie uns in Halle 4.2, Stand E-033

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